Batterie leer? Starthilfe geben: Aber richtig!

 

Wieso schafft es die Autobatterie eigentlich nicht, den Wagen selber zu starten?

Zum Einen ist das Motoröl bei tiefen Temperaturen recht zäh, was einen erhöhten Drehwiderstand des Motors zur Folge hat, zum Anderen kann der Akkumulator (so die eigentlich korrekte Bezeichnung für die Starterbatterie im Auto) nicht mehr so viel Leistung liefern wie bei hohen Temperaturen. Wenn dann die Batterie noch ein paar Jahre (im Schnitt so 5-6 Jahre) auf dem Buckel hat, dann besteht die Gefahr eines internen Zellenschlusses der Batterie. Statt 12V hat die Batterie dann noch 10V oder gar 8V zur Verfügung. Dies langt dann nicht mehr für einen erfolgreichen Start. Natürlich gibt es noch weitere Gründe für ein morgendliches Versagen, so z.B. die über Nacht angelassene Innenleuchte oder viele Kurzstreckenfahrten mit den darauf folgenden geringen Ladezeiten.

Wie erkenne ich eine defekte Batterie und was benötige ich, um Starthilfe zu geben?

Meistens gibt der Starter nur noch ein "Klack" oder eine Art "Rattern" von sich. Ab einem Alter von ca. 5-6 Jahren sollte man auf jeden Fall über einen Austausch nachdenken. Um den Motor trotz schwacher Batterie wieder zum Leben zu bekommen, benötigt man entweder eine Batterie mit ähnlichen technischen Leistungsdaten (Spannung in V, Kapazität in Ah sowie Kälteprüfstrom in A) oder einen zweiten PKW. Um die zweite Batterie bzw. den anderen PKW mit dem liegengebliebenen Fahrzeug zu verbinden, ist ein Starthilfekabel notwendig. Und hier liegt die Krux: 10€-Kabel aus dem Sonderangebotskorb des Baumarkts eignen sich lediglich dafür, den alten Rasenmäher zur Sommersaison wiederzubeleben. Für den schicken 2.0l TDI-Motor langen sie definitiv nicht! Meistens fangen diese Kabel beim Starthifeversuch an zu qualmen bzw. der zu startende Motor dreht sich nur ganz langsam oder überhaupt nicht. Ordentliche Starthilfekabel gibt es ab ca. 40€-50€ und müssen mindestens 400A-500A übertragen können.

Wie gibt man nun korrekt Starthilfe?

Zuerst schließt man die Batterie des Spenderfahrzeugs (also des PKWs, der noch fahrtüchtig ist) bzw. die vorhandene zweite Batterie an die Batterie des liegengebliebenen Fahrzeugs an. Der Pluspol (auf der Batterie durch ein + in Nähe des Pols gekennzeichnet) muß dabei mit dem Pluspol der anderen Batterie verbunden werden. Anschließend verbindet man den Minuspol der Spenderbatterie mit der Karosserie oder einem Metallteil am Motor. Bei neueren Fahrzeugen mit Start-Stop-Technik (z.B. VW Bluemotion oder BMW EfficientDynamics) auf keinen Fall den Minuspol der Fahrzeugbatterie benutzen, da sonst das Ladesystem durcheinandergebracht wird. Nun den Motor des Spenderfahrzeugs starten, um ein Entleeren der Batterie des Spenderfahrzeugs zu vermeiden. Jetzt kann man den Motor des Fahrzeugs mit der leeren Batterie starten. Dreht sich der Anlasser nicht bzw. macht nur "Klack"-Geräusche, dann sollte man nochmal den korrekten Sitz der Klemmen der Starthilfekabel kontrollieren (dran wackeln bzw. neu positionieren). Nachdem der Motor angesprungen ist, sollte man unbedingt ein paar Verbraucher (Licht, heizbare Heckscheibe etc.) einschalten, bevor die Starthilfekabel entfernt werden. Sonst kann es aufgrund von Spannungsspitzen zu einer Zerstörung von Steuergeräten kommen. Um die Batterie zu laden, sollte das Fahrzeug eine längere Zeit (ca. 30 Min.) bei höheren Drehzahlen (Landstraße bzw. Autobahn) bewegt werden.

Wir hoffen, Sie kommen ohne große Batterieprobleme durch diesen Winter. Falls Sie dennoch eine neue Batterie benötigen, dann kontaktieren Sie einfach uns.

Ihr Team von
"Oliver Klinck - KFZ-Reparaturen"